6.7.4 Kopfschmerz zurückzuführen auf eine arterielle DissektionHartmut Gobel2019-04-22T17:04:13+00:00
Beschreibung:
Kopfschmerz, der auf die Dissektion einer intrakraniellen Arterie zurückgeht. Der Schmerz tritt meist einseitig und ipsilateral zum betroffenen Gefäß auf und setzt in der Regel plötzlich (sogar als Donnerschlagkopfschmerz) ein. Er kann isoliert fortbestehen oder ein Warnsymptom darstellen, das einer Subarachnoidalblurung oder einem Hirninfarkt vorangeht.
Diagnostische Kriterien:
- Ein neu aufgetretener Kopfschmerz, der das Kriterium C erfüllt
- Es wurde eine intrakranielle arterielle Dissektion diagnostiziert
- Der ursächliche Zusammenhang besteht aufgrund von mindestens zwei der folgenden Punkte:
- Der Kopfschmerz hat sich in enger zeitlicher Beziehung zu sonstigen Symptomen und/oder klinischen Zeichen einer intrakraniellen arteriellen Dissektion entwickelt oder zu deren Diagnose geführt
- Der Kopfschmerz verschwindet innerhalb 1 Monats nach seinem Beginn
- Einer oder beide der folgenden Punkte ist/sind erfüllt:
- plötzlicher Beginn oder Beginn als Donnerschlagkopfschmerz
- starke Intensität
- Der Kopfschmerz ist einseitig und ipsilateral zur Dissektion
- Nicht besser erklärt durch eine andere ICHD-3-Diagnose.
Kommentar:
Die Dissektion kann jede intrakranielle Arterie betreffen und kann eine Subarachnoidalblutung, ischämische Infarkte, eine Kompression benachbarter Strukturen oder, in selteneren Fällen, eine intrazerebrale Blutung induzieren. Bei Asiaten kommt eine intrakranielle arterielle Dissektion häufiger vor als eine Dissektion der Halsschlagader.
Akute Kopfschmerzen sind oft das im Vordergrund stehende Symptom und können das alleinige Symptom dieser Erkrankung sein.