6.9 Kopfschmerz zurückzuführen auf einen HypophyseninfarktHartmut Gobel2019-04-22T17:22:34+00:00
Beschreibung:
Kopfschmerz, der durch einen Hypophyseninfarkt verursacht wird, in der Regel mit plötzlichem Beginn (sogar Donnerschlag) und starker Intensität, von Anfang an oder später in Begleitung visueller Symptome und/oder einer Hypophysenunterfunktion.
Diagnostische Kriterien:
- Jeder neu aufgetretene Kopfschmerz, der das Kriterium C erfüllt
- Es wurde ein akuter hämorrhagischer Hypophyseninfarkt diagnostiziert
- Nachweis einer Verursachung durch mindestens zwei der folgenden Punkte:
- Der Kopfschmerz entwickelte sich in enger zeitlicher Beziehung zu anderen Symptomen und/oder klinischen Zeichen eines Hypophyseninfarkts oder war maßgeblich für die Diagnose eines Hypophyseninfarkts
- Einer oder beide der folgenden Punkte sind erfüllt:
- deutliche Kopfschmerzverschlechterung gleichzeitig mit anderen Symptomen und/oder klinischen Zeichen eines Hypophyseninfarkts
- deutliche Kopfschmerzbesserung gleichzeitig mit anderen Symptomen und/oder klinischen Zeichen einer Besserung im Hinblick auf einen Hypophyseninfarkt
- Kopfschmerz ist stark und tritt plötzlich oder als Donnerschlagkopfschmerz auf
- Nicht besser erklärt durch eine andere ICHD-3-Diagnose.
Kommentar:
Der Hypophyseninfarkt ist ein seltenes klinisches Syndrom, das ein akut lebensbedrohliches Krankheitsbild darstellt. Es handelt sich um eine der Ursachen einer nicht-aneurysmatischen Subarachnoidalblutung.
Zudem ist er eine der Ursachen eines Donnerschlagkopfschmerzes. Die meisten Fälle treten als erster Hinweis auf eine rasante Vergrößerung funktionsgestörter Makroadenome der Hypophyse infolge einer Blutung und/oder eines Infarkts auf.
Das MRT ist sensitiver als das CTT in der Aufdeckung von intrasellären Pathologien.