1.2.3.2 Sporadische hemiplegische Migräne (SHM)Hartmut Gobel2019-04-22T04:55:25+00:00
Beschreibung:
Migräne mit Aura, die eine motorische Schwäche einschließt. Kein Verwandter ersten oder zweiten Grades weist ebenfalls Migräneauren mit einer motorischen Schwäche auf.
Diagnostische Kriterien:
- Die Attacken erfüllen die Kriterien für eine 1.2.3 hemiplegische Migräne
- Kein Verwandter ersten oder zweiten Grades erfüllt die Kriterien für eine 1.2.3 hemiplegische Migräne.
Kommentar:
Epidemiologische Untersuchungen konnten zeigen, dass die sporadischen Fälle mit ungefähr der gleichen Häufigkeit wie die familiären Fälle vorkommen.
Bei einer 1.2.3.2 sporadischen hemiplegischen Migräne zeigen die Kopfschmerzattacken die gleichen klinischen Merkmale wie bei der 1.2.3.1 familiären hemiplegischen Migräne. Bei einigen scheinbar sporadischen Fälle finden sich bekannte FHM-Mutationen und, bei einigen ein Verwandter ersten oder zweiten Grades, der später eine hemiplegische Migräne entwickelt, womit die Kriterien für eine 1.2.3.1 familiäre hemiplegische Migräne vervollständig erfüllt sind und eine Änderung der Diagnose erforderlich ist.
Die sporadische Form macht jedoch grundsätzlich eine zerebrale Bildgebung und weitere Untersuchungen zum Ausschluss einer anderen Ursache erforderlich. Eine Lumbalpunktion sollte durchgeführt werden, um ein 7.8 Syndrom der vorübergehenden Kopfschmerzen mit neurologischen Defiziten und Liquorlymphozytose (HaNDL) auszuschließen.