1.6.1.1 Zyklisches ErbrechenHartmut Gobel2019-04-23T08:08:46+00:00
Beschreibung:
Episodisch wiederkehrende Attacken mit starker Übelkeit und Erbrechen, üblicherweise mit stereotypischen Ablauf bei dem Betroffenen. Die Attacken können mit Blässe und Lethargie verbunden sein. Vollständige Rückbildung der Symptome zwischen den Attacken.
Diagnostische Kriterien:
- Mindestens 5 Attacken mit starker Übelkeit und Erbrechen, welche die Kriterien B und C erfüllen
- Beim Betroffenen stereotyp ablaufend und mit absehbarer Periodizität wiederkehrend
- Alles von Folgendem:
- Übelkeit und Erbrechen treten mindestens viermal pro Stunde auf
- Attacken dauern ≥1 Stunde, bis zu 10 Tage
- Attacken treten im Abstand von ≥1 Woche auf
- Vollständige Symptomfreiheit zwischen den Attacken
- Nicht auf eine andere Erkrankung zurückzuführen1.
Anmerkung:
- Insbesondere ergibt die Vorgeschichte und körperliche Untersuchung keinen Hinweis auf eine gastrointestinale Erkrankung.
Kommentar:
Das 1.6.1.1 Zyklische Erbrechen ist typischerweise eine sich selbst limitierende episodische Erkrankung des Kindesalters. Zwischen den einzelnen Episoden besteht völlige Beschwerdefreiheit. Kennzeichnend ist seine zyklische Wiederkehr, und die Attacken sind absehbar.
Diese Erkrankung wurde in der ICHD-2 erstmals als periodisches Syndrom in der Kindheit aufgeführt. Das klinische Bild ähnelt den Begleitsymptomen der Migräne und vielfältige Untersuchungen in den letzten Jahren haben eine Verwandtschaft des 1.6.1.1 Zyklischen Erbrechen mit der Migräne nahegelegt.