A3.2 Paroxysmale Hemikranie (alternative Kriterien)Hartmut Gobel2019-04-22T07:51:38+00:00
Diagnostische Kriterien:
- Wenigstens 20 Attacken, die die Kriterien B bis E erfüllen
- Starker einseitiger orbitaler, supraorbitaler und/oder temporaler Schmerz, der 2 bis 30 Minuten andauert
- Einer oder beide der folgenden Punkte sind erfüllt:
- mindestens eines der folgenden Symptome oder Zeichen, ipsilateral zum Kopfschmerz:
- konjunktivale Injektion und/oder Lakrimation
- nasale Kongestion und/oder Rhinorrhoe
- Lidödem
- vermehrtes Schwitzen im Bereich von Stirn und Gesicht
- Rötung im Bereich von Stirn und Gesicht
- Empfinden eines Völlegefühls im Ohr
- Miosis und/oder Ptosis
- ein Gefühl der Unruhe oder Erregung
- mindestens eines der folgenden Symptome oder Zeichen, ipsilateral zum Kopfschmerz:
- Die Attackenfrequenz liegt bei >5 am Tag1
- Spricht präventiv zuverlässig auf therapeutische Dosen Indometacin2 an
- Nicht besser erklärt durch eine andere ICHD-3-Diagnose.
Anmerkung:
- Während eines Teils, jedoch weniger als der Hälfte der Zeit des aktiven zeitlichen Verlaufs bei der A3.2 paroxysmalen Hemikranie können die Attacken weniger häufig vorkommen.
- Bei Erwachsenen sollte Indometacin anfangs in einer Tagesdosis von mindestens 150 mg oral eingesetzt werden und bei Bedarf auf ≥225 mg täglich erhöht werden. Die Dosis für Injektionen beträgt 100 bis 200 mg. Als Erhaltungsdosen sind oft jedoch geringere Mengen erforderlich
Kommentar:
Im Hinblick auf die Aufnahme von (e) und (f) in Kriterium C1 sind die Meinungen geteilt. Fachkollegen in der Arbeitsgruppe glauben, dies verbessere die Sensitivität ohne nennenswerte Einbuße an Spezifizität, formale Feldversuche, die diese Änderung der Kriterien unterstützen würden, wurden jedoch nicht durchgeführt.