7.6.1 Iktaler Kopfschmerz bei EpilepsieHartmut Gobel2019-04-22T15:39:00+00:00
Nicht besser erklärt durch eine andere ICHD-3-Diagnose.
Früher verwendeter Begriff:
Iktaler Kopfschmerz.
Beschreibung:
Kopfschmerz, der durch einen partiellen epileptischen Anfall getriggert wird und während diesem auftritt, ipsilateral zur epileptischen Entladung, und sofort oder bald nach Ende des Anfalls verschwindet.
Diagnostische Kriterien:
- Kopfschmerz, der das Kriterium C erfüllt
- Der Patient hat einen partiellen epileptischen Anfall
- Ein kausaler Zusammenhang kann durch beide der folgenden Kriterien gezeigt werden:
- Der Kopfschmerz hat sich gleichzeitig mit dem Beginn des partiellen epileptischen Anfalls entwickelt
- Einer oder beide der folgenden Punkte sind erfüllt:
- der Kopfschmerz ist ipsilateral zur iktalen Entladung lokalisiert
- der Kopfschmerz bessert sich deutlich, nachdem der partielle Anfall zu Ende ist
Kommentar:
Einem 7.6.1 iktalen Kopfschmerz bei Epilepsie können andere mit der Epilepsie verbundene Manifestationen folgen (motorisch, sensorisch oder autonom).
Diese Erkrankung sollte von einem „reinen“ oder „isolierten“ iktalen Kopfschmerz bei Epilepsie unterschieden werden, der als alleinige Manifestation einer Epilepsie auftritt und eine Differentialdiagnose zur Abgrenzung von anderen Kopfschmerztypen erforderlich macht.
„Hemicrania epileptica“ (sofern deren Existenz bestätigt wird) ist eine sehr seltene Variante des 7.6.1 iktalen Kopfschmerzes bei Epilepsie. Charakteristisch sind hier die ipsilaterale Lokalisation des Kopfschmerzes und die iktalen Paroxysmen im EEG.