7.3.4 Kopfschmerz zurückzuführen auf eine lymphozytäre HypophysitisHartmut Gobel2019-04-22T15:21:10+00:00
Beschreibung:
Kopfschmerz verursacht durch eine lymphozytäre Hypophysitis, begleitet von einer Vergrößerung der Hypophyse sowie in der Hälfte der Fälle von einer Hyperprolaktinämie. Er verschwindet nach erfolgreicher Behandlung der lymphozytären Hypophysitis.
Diagnostische Kriterien:
- Kopfschmerz, der das Kriterium C erfüllt
- Es wurde eine lymphozytäre Hypophysitis diagnostiziert
- Ein kausaler Zusammenhang kann durch eines oder mehrere der folgenden Kriterien gezeigt werden:
- Der Kopfschmerz hat sich in einem zeitlichen Zusammenhang zum Beginn der lymphozytären Hypophysitis entwickelt
- Der Kopfschmerz hat sich gleichzeitig mit der Verschlechterung der lymphozytären Hypophysitis deutlich verschlechtert
- Der Kopfschmerz hat sich gleichzeitig mit der Besserung der lymphozytären Hypophysitis deutlich gebessert
- Nicht besser erklärt durch eine andere ICHD-3-Diagnose.
Kommentar:
Eine lymphozytäre Hypophysitis wird vom Nachweis einer vergrößerten und homogen kontrastmittelaufnehmenden Hypophyse im Hirn-MRT begleitet. Sie tritt in 50% der Fälle in Begleitung einer Hyperprolaktinämie bzw. in 20% der Fälle von Autoantikörpern gegen hypophyseales Zytosolprotein auf.
Diese Erkrankung entwickelt sich typischerweise am Ende einer Schwangerschaft oder im Wochenbett, kann aber auch bei Männern auftreten.