4.5.2 Kopfschmerzen zurückzuführen auf Einnahme oder Inhalation eines KältereizesHartmut Gobel2019-04-21T14:18:57+00:00
Früher verwendete Begriffe
Ice-cream Headache; Hirnfrost.
Beschreibung:
Kurz anhaltender frontaler oder temporaler Schmerz, der intensiv sein kann und bei hierfür anfälligen Personen dadurch ausgelöst wird, dass eine kalte Substanz (fest, flüssig oder gasförmig) in Berührung mit dem Gaumen und/oder der Rachenhinterwand kommt.
Diagnostische Kriterien:
- Mindestens 2 Episoden eines akuten frontalen oder temporalen Kopfschmerzes, der die Kriterien B und C erfüllt
- Der Schmerz wird ausgelöst durch den Kontakt des Gaumens und/oder der Rachenhinterwand mit kalten Speisen oder Getränken oder das Einatmen von kalter Luft und tritt unmittelbar danach auf
- Der Kopfschmerz legt sich innerhalb von 10 Minuten nach Beseitigung des Kältereizes
- Nicht besser erklärt durch eine andere ICHD-3-Diagnose.
Kommentar:
4.5.2 Kopfschmerzen zurückzuführen auf Einnahme oder Inhalation eines Kältereizes ist in der Allgemeinbevölkerung weit verbreitet, besonders jedoch unter Menschen mit 1. Migräne. Eine besonders hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass dieser Kopfschmerz ausgelöst wird, besteht beim hastigen Verzehr von Slush-Eis, doch selbst der langsame Verzehr von normalem Speiseeis kann diese Wirkung zeigen.
Die Kopfschmerzen sind frontal oder temporal lokalisiert und treten meist beidseitig auf (können jedoch auch auf der Seite auftreten, auf der Personen mit einseitigen Kopfschmerzen als Bestandteil einer 1. Migräne gewöhnlich Migränekopfschmerzen erleben).