3.4 Hemicrania continuaHartmut Gobel2019-04-22T07:23:01+00:00
Beschreibung:
Anhaltender, streng einseitiger Kopfschmerz, der in Begleitung von ipsilateraler konjunktivaler Injektion, Lakrimation, nasaler Kongestion, Rhinorrhoe, Schwitzen im Bereich der Stirn und des Gesichtes, Miosis, Ptosis und/oder Lidödemen und/oder Unruhe oder Agitiertheit auftritt und zuverlässig auf Indometacin anspricht.
Diagnostische Kriterien:
- Einseitiger Kopfschmerz, der die Kriterien B bis D erfüllt
- Für >3 Monate vorliegend, mit Verschlechterungen von mäßiger oder stärkerer Intensität
- Einer oder beide der folgenden Punkte:
- Mindestens eines der folgenden Symptome oder Zeichen, jeweils ipsilateral zum Kopfschmerz:
- konjunktivale Injektion und/oder Lakrimation
- nasale Kongestion und/oder Rhinorrhoe
- Lidödem
- Schwitzen im Bereich der Stirn oder des Gesichtes
- Miosis und/oder Ptosis
- Körperliche Unruhe oder Agitiertheit oder Schmerzzunahme durch Bewegung
- Mindestens eines der folgenden Symptome oder Zeichen, jeweils ipsilateral zum Kopfschmerz:
- Spricht zuverlässig auf therapeutische Dosen Indometacin an1
- Nicht besser erklärt durch eine andere ICHD-3-Diagnose.
Anmerkung:
- Bei Erwachsenen sollte Indometacin anfangs in einer Tagesdosis von mindestens 150 mg oral eingesetzt werden und bei Bedarf auf über 225 mg täglich erhöht werden. Die Dosis für Injektionen beträgt 100 bis 200 mg. Als Erhaltungsdosen sind oft jedoch geringere Mengen erforderlich
Kommentar:
Bei einer 3.4 Hemicrania continua werden oft Migränesymptome wie Photophobie und Phonophobie beobachtet.
Die 3.4 Hemicrania continua wird aufgrund der Tatsache, dass der Schmerz typischerweise einseitig auftritt, ebenso wie die gegebenenfalls vorhandenen kranio-autonomen Symptome, in der ICHD-3 unter 3. Trigemino-autonome Kopfschmerzerkrankungen geführt (in der ICHD-2 stand sie unter 4. andere primäre Kopfschmerzen).
Die zerebrale Bildgebung ergab bedeutende Überschneidungen zwischen allen hier einbezogenen Erkrankungen, vor allem die Aktivierung in der Region des posterioren hypothalamischen Graus. Darüber hinaus liegt das zuverlässige Ansprechen einer 3.4 Hemicrania continua auf Indometacin auch bei einer 3.2 paroxysmalen Hemikranie vor.