13.1.2.1 Schmerzhafte Trigeminusneuropathie zurückzuführen auf Herpes zosterHartmut Gobel2019-04-20T13:35:53+00:00
Beschreibung:
Einseitige Gesichtsschmerzen von weniger als 3 Monaten Dauer im/in den Verteilungsbereich(en) von einem Ast oder mehreren Ästen des N. trigeminus, verursacht durch und begleitet von anderen Symptomen und/oder klinischen Zeichen eines akuten Herpes zoster.
Diagnostische Kriterien:
- Einseitiger Gesichtsschmerz im/in den Versorgungsbereich(en) eines Astes oder von Ästen des N. trigeminus mit einer Dauer von <3 Monaten
- Einer oder mehrere von folgenden Punkten treffen zu:
- Eine Herpeseruption ist im gleichen Versorgungsbereich des N. trigeminus aufgetreten
- Mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wurde ein Varicella-zoster-Virus (VZV) im Liquor gefunden
- Direkter Immunfluoreszenztest auf VZV-Antigen oder PCR-Test auf VZV-DNA in vom Boden der Läsionen gewonnenen Zellen ist positiv
- Nicht besser erklärt durch eine andere ICHD-3-Diagnose.
Kommentar:
Herpes zoster zeigt in 10% bis 15% der Fälle Auswirkungen auf das Ganglion trigeminale, wobei bei rund 80% der Patienten der Augenast des N. trigeminus als betroffen ermittelt wurde. Selten folgt dem Schmerz keine Eruption oder keine Effloreszenzen (zoster sine herpete). In solchen Fällen wird die Diagnose mittels einer Polymerase-Kettenreaktion gestellt, die eine Entdeckung von Varicella-zoster-Virus-DNA im Liquor ermöglicht.
Eine 13.1.2.1 schmerzhafte Trigeminusneuropathie zurückzuführen auf Herpes zoster ist gewöhnlich brennend, stechend/einschießend, kribbelnd oder schmerzend und wird von einer kutanen Allodynie begleitet.
Ophthalmischer Herpes kann in Begleitung einer Lähmung des 3., 4. und/oder 6. Hirnnervs auftreten.
Herpes zoster ist bei immungeschwächten Patienten häufig, er tritt bei etwa 10% von Patienten mit Lymphom und 25% der Patienten mit M. Hodgkin auf.