11.2.3 Kopfschmerz zurückzuführen auf eine kraniozervikale DystonieHartmut Gobel2019-04-22T06:20:59+00:00
Beschreibung:
Kopfschmerz, der durch eine Dystonie mit Beteiligung der Halsmuskulatur, mit abnormen Bewegungen oder Fehlhaltung des Halses oder Kopfes zurückzuführen auf eine muskuläre Hyperaktivität verursacht wird.
Diagnostische Kriterien:
- Schmerz im Halsbereich und Hinterkopf, der das Kriterium C erfüllt
- Eine kraniozervikale Dystonie zeigt sich in abnormen Bewegungen oder Fehlhaltungen des Halses und/oder Kopfes infolge einer muskulären Hyperaktivität
- Ein kausaler Zusammenhang kann durch mindestens zwei der folgenden Kriterien gezeigt werden:
- Der Schmerz hat sich in einem zeitlichen Zusammenhang mit dem Beginn der kraniozervikalen Dystonie entwickelt
- Der Schmerz hat sich gleichzeitig mit dem Fortschreiten der kraniozervikalen Dystonie deutlich verschlechtert
- Der Schmerz hat sich gleichzeitig mit der Besserung oder dem Verschwinden der kraniozervikalen Dystonie deutlich gebessert oder ist verschwunden
- Die Schmerzlokalisation entspricht der Lokalisation der dystonischen Muskulatur
- Nicht besser erklärt durch eine andere ICHD-3-Diagnose.
Kommentar:
Fokale Dystonien des Kopfes und Halses, die von 11.2.3 Kopfschmerz zurückzuführen auf eine kraniozervikale Dystonie begleitet werden, sind die pharyngeale Dystonie, der spasmodische Tortikollis, die mandibuläre Dystonie, die linguale Dystonie und eine Kombination von kraniellen und zervikalen Dystonien (segmentale kraniozervikale Dystonie).
Die Schmerzen werden vermutlich verursacht durch lokale Muskelkontraktionen und sekundäre sensible Veränderungen.